Weg des BDSM

Theoretische Hintergründe – Was ist BDSM?

 

BDSM ist eine Wortschöpfung, die verschiedene Begriffe miteinander vereint. Bondage und Disziplin, Dominanz und Submission, Sadismus und Masochismus. Diese Begriffe spiegeln den weiten Raum, den BDSM umspannt. Dazu kommen noch verschiedene Fetische, welche in diesem Kontext ausgelebt werden. Viele sexuelle Spielarten können darunter subsummiert werden. Manche sind vielleicht nicht alltäglich – früher sogar als pervers bezeichnet worden. Die Sexualität ist Spiegel der Gesellschaft. Jede Gesellschaft hat die Sexualität, die sie „verdient“. Nicht der einzelne Mensch ist „krank“ – unsere Gesellschaft ist „krank“ / „pervers“. In unserer Gesellschaft werden die Menschen von sich selbst entfremdet – „man muß funktionieren“, „sich anpassen“, „was leisten“, „nur nicht aus der Reihe tanzen“, „ein braves Kind sein“ etc.

 

Dies führt dazu, daß wir uns verbiegen und unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche unserem Umfeld anpassen. Wir selbst bleiben dabei auf der Strecke und es entstehen psychosomatische Beschwerden und Depressionen – diese sind immer weiter in unserer Gesellschaft verbreitet.

 

Sexualität ist jedoch die stärkste Kraft, die ein Mensch hat. Sie ist reine Lebensenergie. Sie kann unbändig und wild, aber auch sanft und sinnlich sein. Von dieser Kraft wurden wir auch getrennt. Manche Religionen und totalitäre Staaten unterdrücken alle Erscheinungsformen von Sexualität. Damit sind wir in unserer heutigen Gesellschaft total von uns entfremdet und manipulierbar.

 

„Die Gesellschaft“ „hat die Rechnung aber ohne den Wirt“ gemacht. Von Natur aus ist der Mensch auf Heilung angelegt und er strebt soweit er kann danach, daß es ihm gut geht. Da kommt die unterdrückte stärkste Kraft des Lebens – die Sexualität – eben aus anderen Ecken wieder hoch. Sexualität ist so vielfältig wie es Menschen gibt – jeder Mensch hat seine individuellen sexuellen Phantasien und Vorlieben. Diese werden durch die Erfahrungen des Menschen geprägt. In diesem Kontext ist BDSM eine riesen Spielwiese für die unterschiedlichsten sexuellen Vorlieben. Diese sind, solange niemandes Grenzen verletzt werden, alle ein Ausdruck gesunder Sexualität und Lebensenergie, so sonderlich sie auch sein mögen.

 

„Schatten“

 

BDSM ist auch ein Weg der Selbsterkenntnis, eine Lebensweise und Philosophie. Der selbsterkenntliche Focus liegt auf Themen wie Schuld, Angst, Scham, Wut, Erniedrigung, Mißbrauch, Haß, harte erotische Sinnlichkeit, lustvoll benutzt werden etc. Ich fasse sie unter dem Begriff „Schattenthemen“ zusammen. Für viele aber ist BDSM ganz einfach ein geiler Weg für sexuellen Lustgewinn – egal aus welchen Gründen auch immer – und das ist auch gut so. Die BDSM-Energielehre unterscheidet die sexuelle Energie in die Polaritäten passiv (-) und aktiv (+). Wenn sich zwei Menschen in diesem Spannungsverhältnis treffen, können ganz schön „die Funken fliegen“ – hierzu braucht es jedoch einen submissiven und einen dominanten Menschen, die beide voll in ihrer Rolle aufgehen. „Erwachsene Kinder“ finden hier einen nahezu unbegrenzten Pool an Möglichkeiten, miteinander zu spielen.