Tantrische Dominanz – Teil 2/2: Meine Praxis


Hallo, mein Name ist Lulu. Ich bin eine tantrische Domina. Da ich immer wieder gefragt werde, was „tantrische Dominanz“ ist, habe ich meine Sichtweise dazu näher erläutert. Im ersten theoretischen Teil habe ich konzentrierte Informationen zu Tantra und Dominanz/BDSM gegeben und meinen persönlichen Bezug dazu dargestellt. Auch was Tantra und BDSM verbindet habe ich kurz skizziert. Im zweiten Teil hier werde ich nun aus meiner Praxis berichten – wie ich Tantra und BDSM lebe. Das Thema ist umfassend und weit – ich fasse mich kurz und beschränke mich auf Wesentliches.

Teil 2: Meine Praxis der tantrischen Dominanz

Philosophischer Hintergrund

Ich betrachte das Leben als „Bühne“, auf der wir alle „Theater“ spielen – jeder Mensch sein eigenes auf der Suche nach Lust und damit nach Ganzheit. Dafür schaffe ich Räume.

Ich habe Architektur studiert und weiß Räume materiell zu schaffen. Dies wurde mir aber zu wenig tiefgehend. Der Raum eines Menschen im Außen spiegelt seinen Raum im Innern. Um diesen inneren Raum geht es mir und um diesen inneren Raum zu erkunden, schaffe ich nun immaterielle Räume für persönliches Wachstum, Lust und Sexualität.

Aufgrund meiner über 10-jährigen tiefen Selbstreflexion und meines breiten Erkenntnisprozesses in Selbsterfahrungen und Ausbildungen – insbesondere im Tantra und BDSM sowie als Performer auf der Bühne – habe ich zu mir und in meine Mitte gefunden. Getragen von einer tiefen Selbst- und Menschenliebe öffne ich meinem Gegenüber mein Herz und nehme mein Gegenüber an, so wie es ist. So wie ich mich mit meinem ganzen Sein – mit allen Licht- und Schattenseiten – angenommen habe, gehe ich in authentische bewußte Begegnung mit Dir. Ich nehme Dich an mit Deinem ganzen Sein – Deinen Lichtaspekten (Freude, Lachen, Lust etc.) und auch Deinen Schattenaspekten (unbewußte, verdrängte, scham-, angst- und schuldbehaftete Themen, Emotionen und Glaubensmuster) – gespiegelt in Deinen geheimsten Wünschen und sexuellen Phantasien. Du darfst so sein, wie Du bist – ohne etwas leisten zu müssen, Dich zu verstellen oder verstecken zu müssen.

Die tiefe Liebe zu mir selbst, zu meinen Mitmenschen, zum Leben, zum Sein, zur Welt ist grundlegende Basis und auch der „Heil“-Bezug im Sinne von „Ganz“-Sein. Alles/jeder Mensch darf so sein wie es/er ist. Dein ganzes Sein, so wie es gerade ist, führe ich mit tiefer Herzensliebe und sinnlicher, lustvoller Sexualität in die Leichtigkeit und Freude. Die Verbindung von Herz mit Lust ist dafür das zentrale Prinzip. Das intuitive, absichtslose und bewußte Spiel mit sexueller Energie ermöglicht Selbsterkenntnis, Transformation, Lust und Ekstase.

Den Rahmen bildet das tantrische Ritual. Die Tools kommen aus dem Tantra, BDSM, Improvisationstheater etc. Als tantrische Domina halte ich die Fäden in der Hand und führe Regie in unserem gemeinsamen Lustspiel. Viele Settings sind möglich – auch jenseits allgemeiner BDSM-Stereotypen. So kann es auch sein, daß ich Dich in Deine Kraft und Energie bringe (Yang-Aspekt der Energie), indem ich den submissiven Part einnehme (Yin-Aspekt der Energie). Unter klassischen BDSM’lern wird dies als „topping from the bottom“ bezeichnet. Für manche mag dies widersprüchlich sein, aber das ist Tantra – die Auflösung der Gegensätze. Als tantrische Domina kann ich auch eine submissive Rolle einnehmen. Was zählt ist der Fluß der sexuellen Energie. Möge die „Energie“ mit uns sein und mögen wir „auf deren Wellen reiten“. Der Phantasie sind (fast) keine Grenzen gesetzt.

Jeder Mensch – egal ob Frau oder Mann oder dazwischen – ist mir mit seinem ganzen Sein, seinen Phantasien, Fetischen und sexuellen Wünschen – egal wie „pervers“ sie sein mögen – herzlich willkommen. In diesem Kontext biete ich individuelle Beratung und Coachings sowie lustvolle Massage- und Session-Rituale auf tantrischer Basis.

Das tantrische Ritual

Wenn man andere/neue Erfahrungen machen möchte, muß man seine gewohnten Pfade verlassen und sich in unbekanntes Terrain vorwagen. Hierfür bietet das tantrische Ritual eine gute Ausgangsbasis. Ein wesentliches Element ist es, ein besonderes Setting zu schaffen – im Tantra sagt man „heiligen Raum“ oder auch „Tempel“. Man verläßt seine Alltagswelt mit all seinen Anhaftungen und tritt ein in einen Raum, in welchem man ganz man selbst sein kann – sich neu erfinden kann – „ganz sein“ kann – „heil sein“ kann. Also einen „heiligen Raum“, einen „Tempel“. Dies hat nichts religiöses zu bedeuten. Tantra ist keine Religion, sondern eine spirituelle Praxis. Im Tantra wird „heiliger Sex“ praktiziert. Berührung und Sexualität sind menschliche Grundbedürfnisse. Jeder sexuelle Ausdruck, der die Beteiligten erfreut und im Rahmen deren Grenzen ist, ist „heilig“. Die gesellschaftliche Moral wird aufgelöst – sie entspricht eh immer dem Zeitgeist und ist auch von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich.

Im tantrischen Ritual bin ich die Leiterin sowie Begleiterin – im „Tempel“-Kontext sozusagen die Priesterin im heiligen immateriellen Raum / unserem imaginären Tempel – und führe Dich mit sexueller Energie zu Dir selbst. Nach zeitgeistlichen gesellschaftlichen Maßstäben verkörpere ich zugleich den Archetyp der „Heiligen“ und den Archetyp der „Hure“. Die Bezeichnung „Archetyp“ kommt aus der analytischen Psychologie und beschreibt die Essenz von Begriffen aus dem kollektiven Unbewußten der Menschheit in ihrer Urform. Ich bin sozusagen eine „heilige Hure“. Aber im Tantra lösen sich Gegensätze auf. Die Grenzen zwischen den Polen „aktiv/passiv“, männlich/weiblich, Yang/Yin etc. verschwimmen – wir werden „eins“ im Flow der Hingabe an die sexuelle Energie / an das Leben im Hier und Jetzt.

Ich spreche auch oft davon, sich eine „Bühne“ für besondere Erlebnisse und Erfahrungen zu schaffen. Im-BDSM-Kontext bieten sich entsprechende Räume in Domina-/Bizarr-Studios an, die der Phantasie „Flügel verleihen“. Das Domina-/Bizarr-Studio wird so zum „Tempel“, in welchem man sich selbst lustvoll begegnen kann, zur „Bühne“ eines Lustspiels, in dem man selbst die Hauptrolle hat.

Zum Ritual gehört auch die eigene Vorbereitung. Ich stimme mich auf unser Treffen ein, indem ich mich entsprechend style und hübsch mache sowie mich meditativ zentriere. Du bereitest Dich auf Deine Weise vor. Schön ist es, wenn wir uns beide zum Geschenk füreinander machen.

Ein weiterer Aspekt des Rituals ist der zeitliche Ablauf. Es hat einen bewußten Anfang und ein bewußtes Ende. Zwischen dieser Zeitspanne sind besondere bewußte Erfahrungen und lustvolle Erlebnisse möglich. Dies ist der transformative Raum. Hier kannst Du Deine Grenzen spielerisch überwinden, Neues ausprobieren, über Dich hinauswachsen, Dich neu erfinden, Deine Phantasien leben und Dich lustvoll in einem sicheren Rahmen erfahren.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, ein Ritual zu machen. Ein Ritual kann sinnlich-meditativ, entspannend-heilsam, lustvoll-zart, geil und hart, verrucht und wild etc. sein oder auch alles auf einmal oder im flowigen Wechsel – je nach dem, was Dein Fokus ist. Dieser Fokus wird von mir im Vorgespräch ausgelotet. Ich frage Dich nach Deinen Wünschen und Grenzen. Daraus gestalte ich ein intuitives Setting mit Spannungsbogen. Bis auf die Absicht ein heilsames und bewußt-lustvolles Happening zu inszenieren, bin ich dabei völlig absichtslos – es kommt, was kommt. Alles darf sein.

Am Ende machen wir ein kurzes Nachgespräch. Dies ist der Rahmen meines Spiels. Nun stelle ich noch meine Ritual-Settings vor.

Meine Ritual-Settings

Ich inszeniere Session-Rituale und Massage-Rituale. Bei Session-Ritualen liegt der Fokus auf unsere direkten Interaktion. Ich bin im „schwarzen BDSM-Bereich“ zu Hause und habe eine breite Palette an Fetischen und Vorlieben. Schwerpunkte sind Fesselspiele aller Art, Rollen-, Latex- und Feminisierungs-Spiele. Dabei kommen auch sinnliche Reize von zart bis hart nicht zu kurz.

Bei Massage-Ritualen liegt der Fokus komplett auf Deinem sinnlichen Empfinden, Deinem Loslassen, Deinem Fallenlassen, Deiner Hingabe an Deine lustvollen Gefühle. Ich biete verschiedene Massage-Rituale an: erotische Massagen, Fetisch-Massagen, bizarre Massagen, Latex-Massagen, Fesselmassagen sowie auch klassische Tantra-Massagen.

Der Spannungsbogen bei meinen Ritualen reicht von meditativ-zart bis restriktiv-hart. Ich selbst stelle mich intuitiv auf Dich ein und bin sehr wandlungsfähig. Ich kann in die archetypische Energie der „anbetungswürdigen Heiligen“ gehen und spielerisch-achtsam Dich führen. Oder ich gehe in die archetypische Energie der „verruchten Hure“ und benutze Dich wild für meine Lust. Oft wechseln sich „Heilige“ und „Hure“ ab und es gibt „ruhige“ und dann wieder „wilde“ Phasen. Meist ist jedoch die „heilige Hure“ mit beiden Energien gleichzeitig präsent und treibt ihr lustvolles Spiel mit Dir. Die Bandbreite des Erlebens ist groß – achte gut auf die „Geister“, die Du rufst/die Energien, die Du in mir weckst …

Das wesentlichste Element in meinen Ritualen ist die Berührung. Ich berühre Dich am ganzen Körper mit meinem ganzen Körper. Wenn Du Dich mir hingibst, geht meine Berührung noch viel tiefer und wir kommen in eine herznahe Begegnung. Ich berühre Dich an Deinen intimsten Bereichen. Ich selbst bin auch berührbar – mein „gewisses Etwas“ bringe ich lustvoll mit ein.

Deine Bühne steht bereit für Dein lustvolles Happening – unsere Feier des bewußten Augenblicks, der sinnlichen Körperlichkeit, der befreiten Sexualität und reinen Lebensfreude. Ich freue mich auf unser Lustspiel – komm und laß Dich von mir berühren …